1872 – Die „Bräurupin“
Der besagte Spiegel hängt noch heute an der Wand, gegenüber der Rezeption.
Eine der wohl bekanntesten Geschichten aus dem Bräurup, begab sich im Jahre 1872, als die Frau von Josef Schwaiger – Maria Schwaiger geb. Hochfilzer aus Ellmau als die „Spiagl“ Maria in die Bräurup Geschichte einging.
Es begab sich, dass die „Bräurupin“ Maria Schwaiger als Vertraute des Kaiserhauses nach dem Tod von Erzherzogin Sophie deren Grabstätte in der Kapuzinergruft in Wien besuchte. Um sich von der Trauer um ihre Freundin abzulenken machte sie einen Stadtbummel, betrachtete die Auslagen und verliebte sich prompt in einen Prachtspiegel in einem luxuriösen Spiegelgeschäft.
In Pinzgauer Tracht mit einem Regenschirm unter dem Arm betrat sie das Geschäft und fragte, was denn dieser Spiegel kosten solle. Abwertend beäugte die Verkäuferin die „Provinzlerin“ und meinte: „Dieser Spiegel ist zu teuer, den können Sie sicher nicht erwerben!“
Die „Bräuruperin“ reagierte prompt mit Zorn und Hass, und schlug mit ihrem Regenschirm mit voller Wucht in den Spiegel, bis dieser in tausend Scherben zerbrach. So entgegnete sie der Verkäuferin: „Jetzt werden Sie wohl wissen, wieviel er kostet, gel.“
Die „Provinzlerin“ bezahlte somit den zerbrochenen Spiegel und erwarb noch einen neuen Prachtspiegel, den Ihr die Verkäuferin ohne „Wenn und Aber“ gerne verkaufte und nach Mittersill liefern ließ. Dieser hängt noch immer im Bräurup-Erdgeschoß.
Netzfund – Walter Reifmüller
Sammlung: Gerbert Lauth, Museumsverein
Maria Schwaiger vor dem alten Bräurup – Anfang 19.Jahrhundert